Experten vom Landesamt für Statistik haben die Herstellung verschiedener Plätzchen-Sorten beleuchtet. Dabei geht es um mehr als Mehl, Butter und Zucker.
(ty) Laut Analyse des bayerischen Landesamts für Statistik wirkt sich die Inflation im Freistaat in der diesjährigen Vorweihnachtszeit unterschiedlich auf das Plätzchen-Backen aus. So kostet Butter im November deutlich weniger als noch im Vorjahres-Monat. "Andere Schokoladen-Erzeugnisse" wie Kuvertüre sowie süße Mandeln, Kokos-Raspeln oder Ähnliches sind hingegen deutlich teurer geworden. Je nach Rezept und Zutaten variiert somit der von der Behörde berechnete "Plätzchen-Preis-Index". Während nach Erkenntnissen der Fachleute insbesondere Butterplätzchen und Spritzgebäck im Vorjahres-Vergleich günstiger wurden, dürfte bei Kokos-Makronen oder Elisen-Lebkuchen mit Schokoladen-Glasur mit Preissteigerungen zu rechnen sein. Nachfolgend die Details zur Preis-Entwicklung sowie Rezepte im Vergleich und eine Grafik.
In der Vorweihnachtszeit backen bekanntlich viele Menschen im Freistaat selbst Plätzchen. "Doch bei manchen Plätzchen stehen auch Preissteigerungen mit im Rezept", wissen die Statistiker. Zugleich betonen sie: "Man kann aber auch günstiger backen." Hier gelte: "Es kommt auf die Zutaten an." Laut Landesamt stieg der Preis für Marmelade, Konfitüre oder Gelee im Vergleich zum Vorjahr um 8,1 Prozent, bei süßen Mandeln, Kokos-Raspeln oder Ähnlichem gar um 19,8 Prozent. So genannte andere Schokoladen-Erzeugnisse" – zum Beispiel Kuvertüre – verteuerten sich um 13,8 Prozent.
Aber auch Eier (plus 3,5 Prozent), Zucker (plus 1,8 Prozent) und Vollmilch (plus 3,4 Prozent) wurden im Vergleich zum November vergangenen Jahres teurer. Nach massiven Preissteigerungen im Vorjahr war Butter im November dieses Jahres hingegen wieder günstiger zu haben (minus 21,5 Prozent). Weizenmehl (minus 1,0 Prozent) sowie Backpulver, Vanillezucker und Ähnliches (minus 4,3 Prozent) wurden ebenfalls günstiger.
Die Expertinnen vom bayerischen Landesamts für Statistik haben nach eigenem Bekunden zur Berechnung ihres vorweihnachtlichen Plätzchen-Preis-Index verschiedene Rezepte für das Plätzchen-Backen recherchiert und anhand der Gewichte der Zutaten dann bestimmt, wie stark die Inflation der einzelnen Zutaten in den jeweiligen Index eingeht.
Nachdem binnen Jahresfrist der Preis für Butter deutlich gesunken ist (minus 21,5 Prozent), sollten demnach derzeit Plätzchen mit Butter wieder weiter oben auf der Backliste stehen: Gemäß dem Plätzchen-Preis-Index wurden Plätzchen mit einem hohen Butter-Anteil wie eben die klassischen Butterplätzchen (minus 8,5 Prozent) oder Spritzgebäck (minus 4,9 Prozent) im Vorjahres-Vergleich deutlich günstiger.

"Spitzbuben", auch bekannt als "Linzer Plätzchen", schmecken nicht nur gut, sondern wurden ebenfalls günstiger (minus 1,6 Prozent), heißt es aus dem Landesamt für Statistik. Plätzchen mit süßen Mandeln, Kokos-Raspeln oder Ähnlichem sowie Plätzchen mit anderen Schokoladen-Erzeugnissen wie zum Beispiel Kuvertüre wurden dagegen teurer – zum Beispiel die beliebten Kokos-Makronen (plus 7,4 Prozent) oder Elisen-Lebkuchen mit Schokoladen-Glasur (plus 8,0 Prozent).
Neben dem Plätzchen-Geruch verbinden viele Menschen die Weihnachtszeit mit dem Duft von Mandarinen. Mandarinen und Clementinen wurden im Vergleich zum November vergangenen Jahres um 1,8 Prozent teurer. Der Preis für Früchte-Tee oder Kräuter-Tee stieg ebenfalls um 2,0 Prozent. Bei Kakao-Pulver oder Ähnlichem kletterte der Preis für die Verbraucherinnen und Verbraucher binnen Jahresfrist sogar um 21,6 Prozent. Dafür ist der selbstgemachte Glühwein 1,7 Prozent günstiger als im Vorjahr, so die Behörde.
Zum Hintergrund des aktuellen "Plätzchen-Preis-Index" erklärt das Landesamt für Statistik: Die Rezepte, die zur Bestimmung der Gewichte verwendet wurden, sind aus einem Standard-Backbuch entnommen. Die Rezepte wurden von Expertinnen der Behörde anhand ihrer eigenen Vorlieben ausgewählt. Bei der Berechnung der Preissteigerungen des Plätzchen-Backens wurden nur die Preissteigerungen der Zutaten berücksichtigt. Energie- und Arbeitskosten, sonstige Materialen und Mieten blieben unberücksichtigt.
"Da sich zudem die hier verwendeten Daten auf Verbraucher-Preise beziehen und diese sich von Erzeuger-Preisen in Höhe und Entwicklung stark unterscheiden, können keine Rückschlüsse auf Kosten von Herstellern gezogen werden", wird klargestellt. "Daher wird die hier berechnete Preisentwicklung einzelner Sorten in kommerziellen Verkaufs-Ständen nicht zwingend spürbar."





