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Es geht um Betrügereien mit falschen Internet-Plattformen zur Geldanlage. Wie die Kriminellen vorgehen und was man beim Online-Trading beachten sollte.

(ty) Das Polizeipräsidium von Niederbayern warnt einmal mehr vor Betrügereien in Zusammenhang mit falschen Anlage-Plattformen. Die Gesetzeshüter berichten in diesem Zusammenhang auch von drei aktuellen Fällen, in denen die Opfer – in der Hoffnung auf hohe Gewinne – um enorme Geldbeträge gebracht wurden. Den Angaben zufolge verlor ein Mann aus dem Landkreis Kelheim rund 190 000 Euro. Sogar um 240 000 Euro erleichtert wurde vermutlich ein Mann aus dem Kreis Landshut. Und ein weiterer Mann aus dem Kreis Deggendorf wurde um 70 000 Euro betrogen.

Laut heutiger Mitteilung des niederbayerischen Polizeipräsidium hatte der besagten Mann aus dem Landkreis Kelheim Ende der vergangenen Woche eine Strafanzeige erstattet. Wie es heißt, hatte er Anfang Juli dieses Jahres zunächst einen Anruf von zwei vermeintlichen Investment-Beratern erhalten.

Von den Betrügern sei der Mann letztlich dazu gebracht worden, seit Juli und bis diesen Monat insgesamt rund 190 000 Euro auf ein britisches beziehungsweise spanisches Konto zu überweisen. "Der Kontakt zu den angeblichen Beratern ist seitdem abgebrochen", meldet die Polizei.

Ein Mann aus dem Kreis Deggendorf sei im Internet auf der Suche nach Anlage-Formen auf eine Seite mit vermeintlich hohen Gewinn-Aussichten gestoßen. "Nach einem Telefonat mit den Betrügern überwies er rund 70 000 Euro auf ein Konto in der Schweiz", fasst die Polizei zusammen: "Eine Rückzahlung beziehungsweise eine Auszahlung der versprochenen Gewinne erfolgte nicht – der Kontakt wurde zwischenzeitlich abgebrochen."

Ähnlich ergangen sei es einem Mann aus dem Kreis Landshut. "Nach vorheriger Kontakt-Aufnahme über Whats-App legte er auf einer Plattform für Kryptowährung rund 240 000 Euro an." Die Kripo ermittle nun gegen den Betreiber der Plattform.

Wie die Betrüger agieren: Total-Verlust droht!

Zum Vorgehen der Betrüger erklärt das niederbayerische Polizeipräsidium: Nach Eingabe der persönlichen Daten und zumeist mit einer geringfügigen Anlage, häufig etwa 250 Euro, nehme in der Regel ein so genannter Finanz-Berater den Kontakt auf. Dieser täusche den Opfern durch eine geschulte Gesprächsführung eine vertrauensvolle und individuelle Beratung sowie Betreuung der Geldanlage vor.

Verstärkt werde der Eindruck von Seriosität nicht selten dadurch, dass anfänglich geringfügige "Gewinne" ausbezahlt würden. Diese Vorgehensweise soll laut Polizei die Opfer letztendlich nur zu höheren Investments animieren. Tatsächlich würden die investierten Einlagen, zu Beginn meist eine geringe Summe, aber nicht zur Geld-Anlage verwendet, sondern seien für die "Anleger" verloren.

Anlage-Produkte ohne realen Hintergrund

"Auf den betrügerischen Internet-Plattformen werden von den Tätern unter anderem Anlage-Produkte wie Aktien, binäre Optionen, Devisen und Kryptowährungen zum Handel angeboten, die keinen realen Hintergrund haben", warnt die Polizei. Die Vorgehensweise der Betrüger ist den Angaben zufolge vergleichbar mit so genannten Fake-Shops, in denen nicht existente Waren angeboten werden.

"Die Anlage-Gelder werden nie in eine tatsächlich existierenden Kapital-Anlage einbezahlt und erzielen somit keine der vorgetäuschten Renditen", erklärt die Polizei: "Die Möglichkeiten für Anleger, das investierte Geld wiederzuerlangen, sind sehr gering, da die Täter die vereinnahmten Gelder in der Regel auf Auslands-Konten transferieren." Die Betreiber-Firmen der Handels-Plattformen wechseln laut Polizei häufig, bei den Firmen-Sitzen handelt es sich nicht selten um Offshore-Briefkasten-Adressen.

Das sollten Sie laut Polizei wissen, wenn Sie Online-Trading nutzen:

  • "Ungewöhnlich hohe Gewinne mit wenig Einsatz sollten immer misstrauisch machen.
  • Seien sie vorsichtig, wenn die Investitionen in Kryptowährungen getätigt werden.
  • Banken und Sparkassen gehen nicht direkt auf Kunden zu, um Sie zum Online-Trading zu bringen.
  • Informieren Sie sich über die Trading-Plattformen, bevor Sie sich anmelden oder Geld überweisen.
  • Nutzen Sie dafür die Unternehmens-Datenbank der BaFin (Bundesanstalt für Finanz-Dienstleistungs-Aufsicht).
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Fragen Sie notfalls bei der offiziellen Plattform nach dem Händler.
  • Geben Sie keine sensiblen Daten preis – wie Zugangs-Daten zum Online-Banking oder zu Ihren Depots
  • Wenn Sie bereits Opfer geworden sind: Erstatten Sie umgehend Anzeige bei Ihrer örtlichen Polizei!"

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