Gerlach rät verstärkt zur Schutzimpfung und verweist auf neue Influenza-Untergruppe, die zu mehr Ansteckungen führen kann. Rekord-Zahlen in Australien.
(ty) Die bayerische Gesundheits- und Präventions-Ministerin Judith Gerlach rät verstärkt zur Grippe-Schutzimpfung. "Aktuell beobachten wir in Europa die Ausbreitung einer neuen Influenza-Untergruppe", erklärte sie am Wochenende in München. "Diese Untergruppe ist zwar nicht gefährlicher als bisherige Influenza-Viren, kann aber Experten zufolge zu mehr Ansteckungen führen. Deshalb könnte die Grippe-Welle in dieser Saison heftiger ausfallen."
Bei der neuen Untergruppe handelt es sich nach Angaben des bayerischen Gesundheits-Ministeriums um die so genannte Subklade K des verbreiteten Influenza-A(H3N2)-Virus. "In Australien wurden schon Rekord-Zahlen an Grippe-Infektionen beobachtet. Dort beginnt die Grippewelle ein halbes Jahr früher als bei uns", erläuterte Gerlach. "Ich rufe daher dazu auf, empfohlene Grippe-Schutzimpfungen konsequent wahrzunehmen!"
Die "Ständige Impf-Kommission" empfiehlt laut Gerlach insbesondere Menschen ab 60 Jahren sowie chronisch Kranken, Schwangeren und Bewohnerinnen und Bewohnern von Senioren- und Pflegeheimen eine jährliche Schutzimpfung. Auch für Menschen, die viele Kontakte mit anderen, insbesondere vulnerablen Gruppen haben, sei der Impfschutz besonders wichtig – zum Beispiel für Pflegekräfte und medizinisches Fachpersonal. "Darüber hinaus sollte sich jeder bei seinem Hausarzt oder auch in der Apotheke beraten lassen, ob eine Impfung sinnvoll ist."
Da sich Grippe-Viren verändern, werde der Impfstoff für den bestmöglichen Schutz regelmäßig angepasst, heißt es aus dem bayerischen Gesundheits-Ministerium. Zwar gebe es Hinweise, dass die neue Influenza-Untergruppe weniger gut zum diesjährigen Impfstoff-Stamm passe. Experten erwarten den Angaben zufolge aber, dass der Impfstoff weiterhin Schutz vor schweren Erkrankungen bietet. "In der Saison 2023/24 haben sich nach Daten des Robert-Koch-Instituts nur rund 29 Prozent der Menschen ab 60 Jahren in Bayern gegen Grippe impfen lassen", so das Ministerium.
Die Grippe-Zahlen im Freistaat seien aktuell noch niedrig. Nach Angaben des bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittel-Sicherheit (LGL) wurden seit dem Beginn der Grippe-Saison am 29. September bislang 1951 Fälle registriert Stand: 1. Dezember). Der Höhepunkt der Grippewelle könne je nach Saison variieren – er liege in der Regel zwischen Ende Januar und Ende Februar. In der vergangenen Grippe-Saison seien insgesamt 74 034 Infektionen an das LGL gemeldet worden
Mit dem Beginn der kälteren Jahreszeit erhöhe sich auch das Risiko für andere Atemwegs-Erkrankungen. Die "Ständige Impf-Kommission" empfiehlt laut bayerischem Gesundheits-Ministerium ab einem Alter von 60 Jahren und auch für Jüngere mit bestimmten Vorerkrankungen ebenfalls eine jährliche Auffrischungs-Impfung für den Schutz gegen Covid-19 sowie die einmalige Impfung gegen Pneumokokken. Eine ergänzende Impfung gegen die RSV-Infektion werde für Über-75-Jährige sowie für Menschen ab 60 Jahren mit schweren Vorerkrankungen empfohlen.





