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Der hiesige Fischer-Verein hat eine Bestands-Aufnahme durchgeführt, die mehrere erfreuliche Erkenntnisse ans Licht brachte.

(ty) Ein Gewässer voller Leben und mit zwei Gesichtern sei das. "Wenn man in den Gerolsbach schaut, scheint es, als ob kein Fisch in ihm schwimmt", weiß man beim Fischer-Verein von Pfaffenhofen. "Aber in dem Moment, wenn man mit der Anode mit Strom unter eine ausgespülte Wurzn fährt, kommen Schwärme von Fischen zum Vorschein." Diese wurden, so heißt es weiter, akribisch mit einem Kescher eingesammelt, um die Arten zu bestimmen sowie die Größen und Mengen zu erfassen. Der hiesige Fischer-Verein hat nämlich nach eigenem Bekunden kürzlich zusammen mit der zuständigen Fachberatung des Bezirks eine Bestands-Aufnahme im Gerolsbach durchgeführt.

"Dabei werden die Fische kurzzeitig elektrisch betäubt, katalogisiert und wieder freigelassen", erläutert der Verein und beruhigt zugleich: "Nach wenigen Sekunden haben sie sich erholt und schwimmen zurück in ihre Verstecke. Dies ist die schonendste Art einer Bestands-Feststellung." Eine zentrale Erkenntnis dieser Aktion: Es sei erstaunlich, welcher Artenreichtum und welche Menge an Fischen in allen Altersstufen im Gerolsbach beim ehemaligen Skulpturen-Park vorhanden seien. Laut heutiger Mitteilung wurden allein bei dieser Aktion 16 verschiedene Fischarten festgestellt.

Bitterling.

Konkret genannt werden: Aal, Aitel, Bachforelle, Barsch, Blaubandbärbling, Brachse, Bitterling, Giebel, Gründling, Güster, Hasel, Nase, Regenbogenforelle, Rotfeder, Stichling und Zander. Doch damit nicht genug. Denn im Rahmen einer vorhergegangenen E-Kontroll-Befischung, die im unteren Bereich des Gerolsbachs durchgeführt worden sei, seien außerdem vom Boot aus noch Äschen, Hechte, Karpfen und Schleien gesichtet worden. "Also zusammen 20 Fischarten", unterstreicht Manfred Raschke, der Erste Wasserwart des Vereins. Außerdem sei sehr erfreulich, "dass viele Jungfische zu sehen waren". Besonders die Bachforelle sei in allen Altersstufen mit einer Länge von acht Zentimetern bis über 50 Zentimetern vorhanden. 

"Dies ist der guten Struktur des Baches zu verdanken", wissen Raschke & Co.: "Es gibt viele Kiesbänke, wo die Fische ihre Laichgruben schlagen, und unterspülte Bäume und Gumpen, die dem Rückzug und Schutz dienen." Ebenfalls positiv herausgestellt werden der Fund des Bitterlings und der Bitterling-Brut: Der Bitterling brauche nämlich zur Fortpflanzung Muscheln, in die er seine Eier lege. "Vielleicht haben wir ja auch noch die streng geschützte Bachmuschel im Gerolsbach?", heißt es aus dem Verein. "Es konnten keine gesichtet werden – doch dies bedeutet nicht, dass sie nicht vorhanden sind."

Junge Bachforelle.

Nach Dafürhalten des Fischerei-Vereins kann Pfaffenhofen jedenfalls stolz darauf sein, im Stadtgebiet ein derart artenreiches Gewässer zu haben. "Deshalb sollten im Gerolsbach keine Veränderungen vorgenommen werden – außer, dass die wichtigen Kiesbänke geschützt werden", appelliert der Klub in einer heute veröffentlichten Presse-Information: Es gebe nämlich nicht mehr so viele Bäche in der Region, in denen sich die Salmoniden selbstständig fortpflanzten. "Der Fischer-Verein wird dies als Aufgabe auch weiterhin aktiv und in Verbindung mit dem Artenschutz-Programm unterstützen", heißt es in einer der Presse-Information. 


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