Konkreter Tatverdacht richtet sich gegen 59-jährigen Bewohner. Er ist mutmaßlich der in dem Gebäude tot aufgefundene Mann. DNA-Untersuchung läuft.
(ty) Nachdem am frühen Sonntagabend – wie berichtet – eine Doppelhaus-Hälfte an der Oberzeller Straße im Geisenfelder Ortsteil Zell durch eine Explosion und einen anschließenden Vollbrand zerstört worden war, liegen jetzt weitere Erkenntnisse vor. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord am heutigen Dienstag bekannt gegeben hat, wurde die folgenschwere Explosion laut Ermittlungen der Kripo mutwillig herbeigeführt. Der Tatverdacht richte sich gegen einen 59 Jahre alten Bewohner des Gebäudes. Er sei vermutlich auch der Mann, der tot in dem Gebäude gefunden worden sei. Zweifelsfrei identifiziert ist der Leichnam aber noch nicht.
Wie berichtet, waren die Ermittlungen von Beamten der Kriminalpolizei-Inspektion aus Ingolstadt noch in der Nacht zum Montag übernommen worden. Das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord teilte heute mit, dass bereits am gestrigen Montag im Rahmen der Untersuchung des Brand-Objekts "an mehreren Stellen Reste von Brandbeschleunigern aufgefunden" wurden, "die klar auf ein vorsätzliches Herbeiführen einer Sprengstoff-Explosion hindeuten". Von der Staatsanwaltschaft aus Ingolstadt war bekanntlich die Obduktion des in der direkt betroffenen Doppelhaus-Hälfte tot aufgefundenen Mannes angeordnet worden.

Die Obduktion habe bislang allerdings "noch nicht zu einer zweifelsfreien Identifizierung" des Leichnams geführt. "Mit hinreichender Wahrscheinlichkeit dürfte es sich bei dem in der Folge des Brandes Getöteten jedoch um einen 59-jährigen Bewohner handeln", heißt es aus dem Polizeipräsidium Oberbayern-Nord. Wie ein Sprecher gegenüber unserer Zeitung erklärte, soll letztlich eine DNA-Untersuchung für Klarheit sorgen. Aus der Formulierung der Polizei, dass der tot aufgefundene Mann "in der Folge des Brandes" gestorben ist, lässt sich schließen, dass er zum Zeitpunkt der Explosion noch am Leben war.
Gegen den Mann richtet sich nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord auch ein konkreter Tatverdacht, für die Explosion verantwortlich zu sein. "Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an", wurde am heutigen Nachmittag erklärt. Wie auf Nachfrage unserer Redaktion noch einmal bestätigt wurde, wurden keine weiteren Bewohner beziehungsweise Anwohner verletzt. Die direkt betroffene Doppelhaus-Hälfte wurde durch die Explosion und den Vollbrand zerstört. Auch die andere Doppelhaus-Hälfte ist vorerst nicht bewohnbar. Nach ersten, vorsichtigen Einschätzungen wird der entstandene Sachschaden in einer Größenordnung von 750 000 Euro angesiedelt.
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