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Der 50-Jährige, der auch Kreischef der Sozialdemokraten ist, wurde gestern Abend einstimmig gekürt. Im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt er seine Motivation und seine Ziele.

(ty) Die SPD im Kreis Pfaffenhofen schickt für die im März stattfindende Kommunalwahl einen eigenen Bewerber ins Rennen um den Landrats-Posten. Bei einer Delegierten-Versammlung der Sozialdemokraten, die am gestrigen Abend im "Dorfheim Fanni" in Reichertshausen-Pischelsdorf stattfand, wurde Markus Käser, der dem SPD-Kreisverband seit 2009 vorsteht, einstimmig nominiert. Der 50-Jährige führt zugleich die 60-köpfige Kreistags-Liste an, die ebenfalls einhellig beschlossen wurde (eigener Bericht folgt). "Meine Kandidatur richtet sich nicht gegen einen Mitbewerber", erklärt Käser im Gespräch mit unserer Zeitung. Sie sei vielmehr "ein klares Ja zu unseren Themen: mehr bezahlbarer Wohnraum, starke Bürger-Energie, regionale Produkte, verlässlicher Einsatz für die Ilmtalklinik". Zudem wolle man mit dieser Bewerbung natürlich auch die eigene Liste unterstützen.

Käser ist nicht nur bei den Sozialdemokraten seit vielen Jahren an führender Position aktiv, der Pfaffenhofener engagiert sich unter anderem auch in Bürger-Energie-Projekten, regionalen Ernährungs-Initiativen und Genossenschafts-Modellen. Beruflich arbeitet der 50-Jährige als Kommunikations- und Strategie-Berater und ist in etlichen regionalen Projekten vernetzt. Mit seiner Kandidatur wolle er das Gesicht und die Stimme für die genannten Schwerpunkt-Themen sein. "Wer mitreden will, muss in die erste Reihe und aufs Spielfeld gehen", so Käser gegenüber unserer Redaktion. Ihm sei sehr daran gelegen, eine starke Stimme im "bunten Bündnis" auf Kreis-Ebene zu sein, das die SPD gerne fortsetzen würde. Diese Koalition von Freien Wählern, Sozialdemokraten, Bürgerliste, Grünen und ÖDP hat aktuell im Kreistag das Sagen – unter Regie von Landrat Albert Gürtner (FW).

Als Vorstands-Mitglied der Wohnungsbau-Genossenschaft von Pfaffenhofen will sich Käser nach eigenem Bekunden weiter dafür einsetzen, weitere nachhaltige Immobilien-Projekte – wie beispielsweise das jetzt gestartete "wogeno #4" mit insgesamt 24 Wohnungen – zu realisieren, um auch Durchschnitts-Verdienern bezahlbaren Wohnraum und die Option zur Selbsthilfe in einem überhitzten Wohnungsmarkt zu ermöglichen. "Wir bauen ohne Spekulation und bauen damit 30 bis 35 Prozent günstiger im Vergleich zum Investorenbau. Mitglieder sind Mieter in ihrem eigenen Gebäude und erhalten so lebenslanges Wohnrecht", erklärt Käser das Genossenschafts-Modell. 

Ein weiterer Schwerpunkt sei für ihn eine starke Bürger-Energie, das heiße: Energie-Versorgung in Bürgerhand. Käser bezieht sich auf eine aktuelle Wertschöpfungs-Studie, nach der allein die Bürger im Kreis Pfaffenhofen jährlich etwa 275 Millionen Euro dafür ausgeben, um, wie er sagt, "im Ausland vor allem von Despoten- oder Wüsten-Staaten fossile Brennstoffe einzukaufen". Viel wichtiger sei es, vor Ort regenerative Energie zu erzeugen, wie sich dies der Energie- und Solarverein in Pfaffenhofen (ESV), dessen Co-Vorsitzender er ist, sowie die örtliche Bürger-Energie-Genossenschaft (BEG), die er mit aus der Taufe gehoben hat, auf die Fahnen geschrieben haben und es bereits vormachten. So habe etwa die Stadt Pfaffenhofen bilanziell bereits über 100 Prozent saubere Strom-Versorgung erreicht (Dank neuer Windräder: Pfaffenhofen schafft 100 Prozent saubere Stromversorgung). 

Ganz oben auf der Agenda von Käser stehen auch die Produktion und die Vermarktung regionaler Produkte. Mit dem Verein "Direkt-Vermarktung Pfaffenhofener Land und Hallertau", bei dem er ebenfalls Co-Vorsitzender ist, habe man dafür ein gutes Instrument geschaffen. Die Arbeit des Vereins beruhe auf drei Säulen: einem Endkunden-Markt für regionale Produkte, einem Gastro-Service und der Herstellung regionaler Erzeugnisse wie "Pfaffenhofener Bio-Currywurst" oder "Heimat-Pommes". Nach Käsers Vorstellungen soll auch die geplante Großküche in der Ilmtalklinik verstärkt mit regionalen Produkten arbeiten und damit die heimischen Landwirte unterstützen.

Mit allen ihm zur Verfügung stehenden Kräften wolle er sich dafür einsetzen, dass die Ilmtalklinik in Pfaffenhofen in öffentlicher Hand bleibe und weiter in Kooperation geführt wird, so Käser weiter. Eine Privatisierung des Krankenhauses komme für ihn und seine Partei nicht in Frage, stellt er zum wiederholten Male klar. Die SPD-Verantwortlichen seien dazu bereit, für diese Frage einen kreisweiten Bürgerentscheid in die Wege zu leiten. Oberste Priorität müsse haben, die medizinische Versorgung der heimischen Bevölkerung zu sichern.

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