Logo
Anzeige
Anzeige

Armin Geisse und Michael Franken bleiben an der Spitze der Gruppierung. Kandidaten-Liste für Kreistagswahl soll im November aufgestellt werden.

(ty) Das gesamte Vorstands-Gremium der "Bürgerliste Landkreis Pfaffenhofen" ist im Rahmen einer Jahresversammlung einhellig im Amt bestätigt worden, die kürzlich im V-Heim in Schweitenkirchen stattfand. Armin Geisse (Münchsmünster) bleibt demnach der Chef dieser Wähler-Gruppe, der Reichertshofener Bürgermeister Michael Franken fungiert weiterhin als Vize. Gabi Kaindl, Vize-Bürgermeisterin von Schweitenkirchen, führt weiterhin die Kasse und Schriftführerin bleibt Annette Schütz-Finkenzeller (Gerolsbach). Beisitzer bleiben Vize-Landrat Karl Huber aus Ernsgaden, der Geisenfelder Bürgermeister Paul Weber sowie Stefan Hufnagel (Ensgaden), Katharina Missbrant (Baar-Ebenhausen) und Erwin Renauer (Reichertshausen). 

In seinem Rechenschafts-Bericht unterstrich Geisse, dass die "Bürgerliste" nach wie vor "stabil, engagiert und konstruktiv in der Kreispolitik mitarbeitet". Er dankte Vize-Landrat Karl Huber und Michael Franken, dem Vorsitzenden der Kreistags-Fraktion, für deren "unermüdliche Arbeit" sowie die offenen und transparenten Informationen, die den Mitgliedern zur Verfügung gestellt würden. Die Vorbereitungen für die Kreistags-Liste zur im März stattfinden Kommunalwahl sind laut Geisse weit fortgeschritten. Die Aufstellungs-Versammlung finde voraussichtlich Mitte nächsten Monats statt.

Die Zusammenarbeit mit den örtlichen unabhängigen Wähler-Gruppen habe sich bewährt und werde fortgesetzt, kündigte er alte und neue Vorsitzende der "Bürgerliste" an. Bei der Versammlung waren unter anderem auch Vertreter von Gruppierungen aus Reichertshausen, Schweitenkirchen, Reichertshofen und Wolnzach vertreten. Aus Wolnzach waren Vize-Bürgermeister Josef Schäch – ehemaliger Rathaus-Chef von Wolnzach und früherer Landrat von Pfaffenhofen – und Brigitte Hackl anwesend. Lesen Sie auch: Schäch schließt Kandidatur für Landrats- oder Bürgermeister-Posten nicht aus

Franken berichtete als Chef der Bürgerlisten-Fraktion über Themen aus dem Kreistag. Mit dem Start des neuen Linien-Bündels Nord-West im Herbst sei ein weiter wichtiger Schritt zur Verbesserung des öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) gelungen, auch wenn noch "Kinderkrankheiten" zu bewältigen seien. Beim Hochwasserschutz arbeite der Landkreis an der Bildung einer Arbeits-Gemeinschaft, um dezentrale Maßnahmen in den Gemeinden besser zu koordinieren. Die größten Herausforderungen lägen hier in den langwierigen Planungs- und Genehmigungs-Verfahren sowie der Finanzierung. Franken betonte, dass man hierzu in engem Austausch mit Landrat Albert Gürtner (FW) stehe.

Andreas Meyer, Bürgermeister von Münchsmünster und Kreistags-Mitglied, hob hervor, wie wichtig es sei, die Wassermassen bereits im Oberlauf von Flüssen und Bächen zurückzuhalten. "Das spart Millionen und macht die riesigen, staatlich geplanten Polder weitgehend überflüssig." Er wiederholte die Forderungen, die Planung des "Riesen-Polders" bei Münchsmünster zu stoppen und die Gelder der Arbeits-Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen.

Auch die Frage nach einem künftigen – dritten – Gymnasium-Standort im Landkreis wurde aufgegriffen. Nachdem sich die Stadt Ingolstadt vom Standort Manching verabschiedet habe, müsse geprüft werden, ob und wenn ja wo ein neues Gymnasium erforderlich sei – zumal derzeit die Geburten-Zahlen wieder rückläufig seien. Wenn man sich für ein Gymnasium entscheide, müsse die Standort-Debatte neu geführt werden. "Wir werden uns in die Diskussion sachlich und konstruktiv einbringen, wenn es um vernünftige Lösungen geht", so Franken.

Mit Blick auf die Finanzlage des Kreises wies er auf die "generell angespannten kommunalen Haushalte" hin. Man könne nicht immer mehr Aufgaben vom Staat ohne finanziellen Ausgleich übernehmen. Die Versprechen der großen Politik kämen den Kommunen teuer zu stehen. Man müsse sich auch einer Aufgaben-Kritik stellen und prüfen, was künftig noch finanzierbar sei. Dabei könne es durchaus sein, dass man Strukturen straffen und Leistungen zurückfahren müsse. "Der Staat ist kein guter Kaufmann", befand Franken mit dem Hinweis, "dass man den Unternehmen und den Menschen mehr vertrauen kann, als dies derzeit der Fall ist".

Auch im Gesundheitswesen sei Kooperation statt Konkurrenz gefragt, so Franken. "Mit der Kannibalisierung des Gesundheitswesens ist nichts zu gewinnen. Wenn wir uns in der Region nicht einig sind, gibt es nur Verlierer." Viele Menschen würden sich von Ingolstadt als "Regions-Hauptstadt" eine stärkere Führungsrolle bei zentralen Themen und gerade bei der Klinik-Politik erwarten.

Im weiteren Verlauf der Versammlung entspann sich eine Diskussion über wirtschaftliche Themen. Bernd Huber, Ehrenvorsitzender des Wirtschafts-Beirats des Landkreises, mahnte an, der Mittelstand leide zunehmend unter überbordender Bürokratie. Vize-Landrat Karl Huber erklärte, dass er in vielen Fällen mitarbeite, Unternehmen und Bürger bei Verwaltungs-Verfahren zu unterstützen sowie "bürokratische Eskapaden" zu vermeiden. Das Landratsamt sei aber Vollzugs-Behörde und könne nur das umsetzen, "was in den Parlamenten von den Abgeordneten durch ihre Abstimmungen produziert wird". Er appellierte an die Volksvertreter auf Bundes- und Landes-Ebene, mehr als bisher die Interessen der Unternehmen sowie der Bürger im Blick zu haben.


Anzeige
RSS feed